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Die grosse Übersicht: Diese Gin-Sorten solltest du kennen

Gin ist eine der vielseitigsten Spirituosen überhaupt – geprägt von Wacholder, aber offen für unzählige Variationen. Von klassischem London Dry bis zu fruchtigem Sloe Gin oder fassgereiften Spezialitäten: Die Bandbreite ist riesig. In diesem Beitrag beleuchten wir die wichtigsten Kategorien, erklären, was sie ausmacht und wie man sie am besten geniesst. Gleichzeitig werfen wir einen Blick in den Thurgau, wo Macardo mit viel Leidenschaft eigene Gins destilliert – vom Sir Dry Gin im London-Dry-Stil bis zum Lord Sloe Gin mit handverlesenen Schlehen.

London Dry Gin – Qualität nach strengen Regeln

London Dry Gin gilt als Inbegriff des klassischen Gins. Der Name täuscht: Er muss nicht aus London stammen, sondern beschreibt ein Herstellungsverfahren mit klaren Regeln. Alle Botanicals werden während der Destillation beigegeben, künstliche Aromen sind tabu, Zucker praktisch ausgeschlossen.

Das Ergebnis ist ein Gin mit geradlinigem, kräftigem Profil: Wacholder steht im Vordergrund, begleitet von Zitrus und Kräutern. Er ist die erste Wahl für puristische Geniesser – ob im Martini oder im Gin & Tonic mit klassischem Indian Tonic Water.

Weltweit bekannte Marken wie Tanqueray, Beefeater oder Gordon’s stehen für diesen Stil. Doch auch ausserhalb Grossbritanniens entstehen erstklassige London Dry Gins – etwa in der Schweiz. Ein Beispiel ist der Macardo Sir Dry Gin: streng nach London-Dry-Standard destilliert, ohne Zusätze und mit einer Klarheit, die ihn zu einem verlässlichen Begleiter in klassischen Drinks macht.Anmerkung: Jeder London Dry ist per Definition auch ein Dry Gin – aber nicht jeder Dry Gin erfüllt die strengeren London-Dry-Regeln. Bei Dry Gin sind die Vorgaben lockerer: Es dürfen beispielsweise auch naturidentische Aromen eingesetzt werden, solange Wacholder erkennbar bleibt und kein Zucker zugesetzt wird.

New Western Gin – moderne Aromenvielfalt

Die Gin-Welt hat sich in den letzten Jahren rasant weiterentwickelt. New Western (oder Contemporary) Gins stellen den Wacholder bewusst zurück und geben anderen Botanicals die Hauptrolle – von floralen Akzenten bis zu exotischen Früchten.

Diese Freiheit sorgt für überraschende Geschmacksprofile. Bekannte Beispiele sind Hendrick’s Gin mit Gurke und Rosenblättern oder Monkey 47 mit seiner Vielzahl an Botanicals.

Auch bei Macardo spielt Experimentierfreude eine Rolle: Der Summer Gin kombiniert klassische Wacholderbasis mit Passionsfrucht. Ein Gin, der sofort Sommer-Feeling aufkommen lässt – pur auf Eis oder in kreativen Cocktails wie dem Gin Basil Smash.

Ein Tipp: Bei New Western Gins lohnt es sich, mit verschiedenen Tonics zu experimentieren. Während ein klassischer London Dry perfekt mit neutralem Indian Tonic harmoniert, entfalten florale oder fruchtige New Western Gins ihre Aromen oft besser mit Elderflower- oder Grapefruit-Tonic.

Sloe Gin – fruchtiger Schlehenlikör

Sloe Gin nimmt eine Sonderrolle ein, denn streng genommen handelt es sich um einen Likör auf Gin-Basis. Die Früchte des Schwarzdorns – Schlehen – werden nach dem ersten Frost geerntet, in Gin mazeriert und mit Zucker angesetzt. So entsteht ein fruchtig-süsser Likör mit rund 25–30 % Vol.

Sein Aroma ist intensiv und voll: rote Beeren, Pflaume, Mandel, manchmal eine Spur Kräuter. In England ist er seit dem 19. Jahrhundert ein Wintergetränk, wird heute aber auch im Sommer gern genossen – etwa im spritzigen Sloe Gin Fizz oder als „Sloesecco“ mit Schaumwein.

Ein Schweizer Beispiel ist der Macardo Lord Sloe Gin. Die Basis bildet der Sir Dry Gin, verfeinert mit dem Saft handgepflückter Schlehen. Das Ergebnis: ein tiefroter, komplexer Likör, der im Winter heiss ebenso begeistert wie im Sommer als fruchtiger Cocktail.

Reserve Gin – im Holzfass gereift

Eine Rarität ist der Reserve oder Barrel-Aged Gin. Nach der Destillation lagert er im Holzfass – häufig in Ex-Whisky-, Sherry- oder Weinfässern. Dadurch entwickelt er zusätzliche Aromen wie Vanille, Karamell oder Holzwürze und nimmt eine goldene Farbe an.

Reserve Gins schlagen die Brücke zu gereiften Spirituosen. Pur erinnern sie fast an Whisky oder Cognac, in Cocktails wie Negroni oder Old Fashioned bringen sie eine neue, spannende Tiefe.

Interessant: Bei der Fasslagerung verdunstet stets ein kleiner Teil des Gins – der sogenannte „Angels’ Share“. Das macht fassgereifte Gins zu echten Raritäten, die meist nur in kleinen Chargen erscheinen.

Fazit: Vielfalt mit Persönlichkeit

Ob strenger London Dry, klassischer Dry Gin, experimenteller New Western, fruchtiger Sloe Gin oder seltener Reserve Gin – Gin bietet unendliche Vielfalt.

Mit dem Sir Dry Gin und dem Lord Sloe Gin zeigt Macardo, wie Schweizer Brennkunst diese Kategorien aufgreift und eigenständig interpretiert: traditionell handwerklich, regional verankert und mit Leidenschaft destilliert. Wer Lust hat, mehr zu entdecken, findet auf der Thurgauer-Gin-Seite alle Details.

FAQ: Häufige Fragen zu Gin

Was ist der Unterschied zwischen London Dry und Dry Gin?
Jeder London Dry ist auch ein Dry Gin, aber nicht jeder Dry Gin erfüllt die strengeren London-Dry-Regeln. London Dry darf keine Zusätze oder Zucker enthalten, während Dry Gin hier etwas mehr Spielraum bietet.

Wie trinkt man Sloe Gin am besten?
Sloe Gin kann pur genossen werden, auf Eis oder als Basis für Cocktails wie den Sloe Gin Fizz. Macardos Lord Sloe Gin eignet sich auch wunderbar als Aperitif im „Sloesecco“.

Welche Gin-Spezialitäten gibt es bei Macardo ausser Sir Dry und Sloe Gin?
Neben dem klassischen Sir Dry Gin und dem Lord Sloe Gin bringt Macardo saisonale Specials heraus – etwa den fruchtigen Summer Gin mit Passionsfrucht oder den winterlichen Glüh Gin für heisse Drinks in der kalten Jahreszeit.

Welches Tonic passt zu welchem Gin?
Ein klassischer London Dry harmoniert perfekt mit neutralem Indian Tonic. Florale oder fruchtige New Western Gins entfalten sich dagegen besser mit aromatisierten Varianten wie Elderflower- oder Grapefruit-Tonic.