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Sloe Gin – fruchtiger Likör mit Gin-Basis

Schon mal von Sloe Gin gehört? Keine Sorge – hierbei handelt es sich nicht um einen Tippfehler oder um “Slow Gin”, sondern um einen ganz speziellen Likör auf Gin-Basis. Sloe Gin ist im Grunde die englische Bezeichnung für Schlehenlikör, also einen Likör aus den Früchten des Schlehdorns (Schlehe). Ursprünglich eine angelsächsische Spezialität, erlebt dieser fruchtige Schlehen Gin aktuell ein echtes Revival. Im folgenden Beitrag erfährst du, was genau Sloe Gin (manchmal irrtümlich “Slow Gin” geschrieben) so besonders macht, wie er sich geschmacklich vom normalen Gin unterscheidet, wozu er passt und wie er traditionell serviert wird. Natürlich werfen wir auch einen Blick auf Macardos eigenen Lord Sloe Gin und geben Tipps, worauf du achten solltest, wenn du Sloe Gin kaufen möchtest.

Was ist Sloe Gin? (Schlehenlikör)

Schlehen – die Basis von Sloe Gin: Die kleinen blauschwarzen Schlehenbeeren (Englisch: sloe berries) reifen am dornigen Schlehdornstrauch und sind erst nach dem ersten Frost geniessbar. Traditionell werden sie im Spätherbst geerntet, aufgeschnitten oder angestochen und in Gin eingelegt, oft zusammen mit Zucker. Durch wochen- bis monatelanges Mazerieren der Früchte im Alkohol entsteht ein rubinroter Likör, der das herbe Aroma der Schlehe mit der Würze des Gins vereint. Sloe Gin enthält dabei typischerweise um die 25–30 % Alkohol – deutlich weniger als ein normaler Gin – und zählt rechtlich als Likör. In der Europäischen Union ist festgelegt, dass Sloe Gin mindestens 25 % Vol. Alkohol und einen gewissen Mindestzuckergehalt aufweisen muss. Interessant: Trotz des Namens muss ein industriell hergestellter Schlehenlikör nicht zwingend echten Gin enthalten – neutraler Alkohol und Schlehenfruchtsaft genügen laut EU-Definition bereits, doch hochwertige Hersteller (wie klassische Brennereien) setzen weiterhin auf echten Gin als Basis.

Ursprünglich stammt Sloe Gin aus Grossbritannien, wo man den hausgemachten Schlehenlikör seit Jahrhunderten schätzt. Der Begriff „Sloe“ bedeutet im Englischen Schlehe – daher rührt auch der Name. Oft liest man auch die Schreibweise “Slow Gin”, insbesondere online, doch dabei handelt es sich lediglich um einen verbreiteten Rechtschreibfehler. Richtigerweise bezieht sich Sloe Gin immer auf die Schlehen-Früchte. Im Deutschen wird Sloe Gin gelegentlich als Schlehen Gin oder einfach Schlehenlikör bezeichnet. So produzierte z.B. Jägermeister lange einen Likör namens Schlehenfeuer, der auf Schlehen basierte (wenn auch mit Rum statt Gin). Ob handwerklich zuhause angesetzt oder im Laden gekauft – Sloe Gin ist letztlich immer ein fruchtiger Likör mit Gin als Grundlage.

Geschmack: Wie unterscheidet sich Sloe Gin vom Gin

Geschmacklich hebt sich Sloe Gin deutlich von gewöhnlichem Dry Gin ab. Während normaler Gin primär durch trockene Wacholder- und Gewürznoten (und ca. 40 % Alkohol) geprägt ist, überzeugt Sloe Gin durch eine süssere, fruchtigere Aromatik bei niedrigerem Alkoholgehalt. Das Einlegen der Schlehenbeeren verleiht dem Gin nicht nur eine kräftige rote Farbe, sondern auch Aromen von roten Waldfrüchten, Kirschen oder Pflaumen. Typisch ist ausserdem ein feiner Mandel- oder Marzipanton, der von den Kernen der Schlehen stammt – beim langen Mazerieren löst sich nämlich etwas Blausäure aus den Steinfrüchten, was ein bittermandelähnliches Aroma ergibt. Im Hintergrund bleibt jedoch der Wacholder des Gins wahrnehmbar, oft begleitet von Kräuter- und Gewürznuancen der verwendeten Gin-Botanicals.

Ein hochwertiger Sloe Gin wie der Schweizer Lord Sloe Gin von Macardo zeichnet sich durch eine komplexe, ausgewogene Geschmacksfülle aus. Hier trifft die fruchtige Süsse reifer Schlehen auf die blumigen und würzigen Nuancen eines Dry Gins. Die Aromen erinnern an Beeren, Hagebutte, bittere Mandel und Thymian, begleitet von Wacholder. Trotz der Süsse ist solch ein Schlehenlikör nicht unbedingt klebrig oder eindimensional – der Macardo Sloe Gin zum Beispiel ist deutlich herber und weniger süss als viele andere Liköre, behält eine gewisse milde Bitterkeit und eine cremige Textur. Diese harmonische Verbindung aus Frucht und Würze sorgt für einen weichen, vollmundigen Geschmack, der auch Geniesser anspricht, die sonst keinen Likör mögen. Insgesamt lässt sich sagen: Sloe Gin schmeckt fruchtig-süss mit einer subtilen herben Note, während normaler Gin trocken und deutlich stärker ist. Wer also einen Sloe Gin erwartet, wird positiv überrascht – dieser Schlehen Gin bietet ein charmantes Zusammenspiel von Dessertlikör und Wacholderspirituose.

Wie trinkt man Sloe Gin? (Tradition & moderne Cocktails)

Traditionell wurde Sloe Gin in England gerne pur als Digestif getrunken. Nach einigen Monaten Reifezeit im Keller servierte man den hausgemachten Schlehenlikör in kleinen Gläsern nach dem Dinner – oft zur Weihnachtszeit am Kaminfeuer. In ländlichen Gegenden füllte man den „Sloe Gin“ sogar in Flachmänner, um ihn bei winterlichen Spaziergängen oder Jagdausflügen im Freien zu geniessen. Dieses Ritual als Winterwärmer hat Sloe Gin den Ruf eines klassischen Weihnachts- und Festtags-Getränks eingebracht. Kein Wunder, passt doch die Mischung aus süss-herber Fruchtigkeit und wärmendem Gin perfekt in die kalte Jahreszeit. Sloe Gin galt lange als altmodisch, erlebt aber in jüngerer Zeit eine Renaissance – immer mehr Destillerien legen wieder Schlehen Gin auf und pflegen die alten Serviertraditionen. In Grossbritannien gibt es mittlerweile sogar Wettbewerbe, bei denen der beste selbstgemachte Sloe Gin prämiert wird – ein Beleg dafür, welchen Stellenwert dieser Likör in der britischen Genusskultur hat.

Doch Sloe Gin ist vielseitig und passt nicht nur zu winterlichen Anlässen. Man kann ihn selbstverständlich nach wie vor pur trinken, beispielsweise als Dessertlikör nach einem guten Essen. Dank seiner milden Süsse harmoniert er dabei gut mit dunkler Schokolade oder weihnachtlichem Gebäck. Gleichzeitig findet Sloe Gin heute auch in der Mixology wieder viel Verwendung. Ein absoluter Klassiker ist der Sloe Gin Fizz – ein spritziger Cocktail aus Sloe Gin, Zitrone, Zucker und Sodawasser, der bereits seit über 100 Jahren bekannt ist. Er wird traditionell mit Eis im Highball-Glas serviert und ergibt einen erfrischenden, leicht herben Drink. Darüber hinaus lässt sich Sloe Gin hervorragend mit Schaumwein kombinieren: Als „Sloesecco“ (4 cl Sloe Gin aufgefüllt mit Prosecco) ergibt er einen fruchtig-prickelnden Aperitif. Auch im Winter kann man kreative Rezepte ausprobieren – etwa einen Hot Mulled Sloe, bei dem Sloe Gin mit heissem Apfelcidre und Gewürzen wie Zimt serviert wird. Der Phantasie sind kaum Grenzen gesetzt: Ob in einem Negroni-Twist (Sloe Gin statt Campari) oder einfach mit Tonic Water aufgegossen, Sloe Gin bringt immer eine spannende süss-saure Fruchtnote ins Glas. Wichtig ist nur, den Likör gut gekühlt oder auf Eis zu geniessen, damit seine Aromen voll zur Geltung kommen.

Sloe Gin kaufen – Tipps für die Auswahl

Angesichts der wiederentdeckten Beliebtheit finden sich heutzutage zahlreiche Angebote, um Sloe Gin zu kaufen. Doch Schlehenlikör ist nicht gleich Schlehenlikör – ein genauer Blick lohnt sich. Qualität erkennt man unter anderem am Alkoholgehalt und an den Zutaten. Echtes Sloe Gin (bzw. Schlehen Gin) sollte mindestens 25 Vol.-% Alkohol besitzen; Produkte mit deutlich weniger Alkoholgehalt sind meist keine authentischen Sloe Gins, sondern eher Liköre auf Basis von Aromaessenzen. Achte beim Kaufen von Sloe Gin auf Hinweise wie „hergestellt durch Mazeration von Schlehen in Gin“, natürliche Zutaten und einen satten, natürlichen Farbton. Ein weiterer Faktor ist der Zuckergehalt: Sloe Gin muss laut Definition mindestens 100 g Zucker pro Liter enthalten, doch hochwertige Hersteller dosieren die Süsse ausgewogen, damit der Likör nicht zu sirupartig wirkt. Im Zweifel geben unabhängige Verkostungsnotizen Aufschluss darüber, ob ein Sloe Gin eher süss oder herb ausfällt.

Beispiel für hochwertigen Sloe Gin: Der Lord Sloe Gin der Macardo Swiss Distillery (28 % Vol.) wird aus hauseigenem Dry Gin und handverlesenen Schlehen hergestellt – hier vereint sich echter Schlehenbeerensaft mit Gin zu einem edlen Likör. Dieses Schweizer Produkt zeigt, worauf es ankommt, wenn man Sloe Gin kaufen möchte: traditionelles Handwerk, natürliche Zutaten und ein harmonischer Geschmack. Macardos Schlehenlikör bietet eine unvergleichliche Symbiose aus Wacholder und Frucht mit feinen Mandelnoten – ein Schlehen Gin für jede Jahreszeit. Neben lokalen Spezialitäten wie diesem findet man auch international wieder bekannte Marken im Sortiment: Viele Gin-Destillerien – von Gordon’s über Sipsmith bis Monkey 47 – haben inzwischen eigenen Sloe Gin herausgebracht. Beim Kauf von Sloe Gin hat man also die Wahl zwischen traditionellen englischen Klassikern und modernen Craft-Spirituosen aus aller Welt.

Fazit

Sloe Gin mag auf den ersten Blick wie ein exotischer Gin erscheinen, entpuppt sich aber als zeitloser Likör-Klassiker mit viel Charme. Ob du ihn als Sloe Gin gemütlich am Kamin nippen möchtest oder in kreativen Cocktails mischst – dieser Schlehenlikör verbindet das Beste aus zwei Welten: die Fruchtigkeit der Schlehe und die Würze des Gins. Wenn du jetzt Lust bekommen hast, Sloe Gin zu kaufen, gönn dir ruhig eine Flasche eines guten Herstellers. Vielleicht entdeckst du dabei im Macardo Sloe Gin deinen neuen Lieblingslikör. In jedem Fall bietet Sloe Gin ein einzigartiges Geschmackserlebnis, das Gin-Fans und Likör-Liebhaber gleichermassen begeistert – fruchtig, süss, herb und einfach unwiderstehlich. Cheers!